Gießkanne, Spaten und jede Menge Erde an den Händen. Das ist es, was man sich unter Gärtnern vorstellt. Doch heutzutage geht Gärtnern auch im Schlafanzug von Zuhause oder im Anzug vom Büro aus, mittels Pflanzensensorik. Wie das funktionieren kann haben wir im folgenden für Dich zusammengefasst, doch erstmal beginnen wir mit dem Ursprung des Gärtnerns. Hightech trifft Natur.
Gärtnern vor 100 Jahren
In der Zwischenkriegszeit gab es eine rege Kleingärtner-Bewegung in Deutschland. Jene, die sich die Wohnungen in der Stadt nicht mehr leisten konnten, zogen ins ländliche Umland und lebten in ihren Gartenhäuschen. Aßen das, was in diesen Kleingärten angebaut wurde.
In den 1930er Jahren herrschte in den USA viel Armut und Arbeitslosigkeit, diese begannen dann mit dem Anbau von eigenem Gemüse. Diese Reaktion auf die Folgen der Great Depression entwickelte sich zu einer Hausgartenbewegung oder auch „Urban Homesteading“. Viele Farmer in den USA litten zu dieser Zeit mehr unter Armut als jene, die kleine Küchengärten bewirtschafteten.
In den 1970er Jahren entstand in New York das „Community Gardening“. Die Bewohner der armen Viertel griffen zur Selbsthilfe. Sie entmüllten Hinterhöfe und Grundstücke die brach lagen, legten Gärten an und zogen dort ihr Gemüse und Obst.
Gärtnern zur Selbstversorgung
Selbstversorgung wird immer mehr zum trend. Gärtnern ist jedoch nicht nur außerhalb der Stadt möglich, sondern auch auf Deinem Balkon. Mit ein paar Tricks hast Du sogar noch mehr Platz.
Vertical Gardening: Mit beispielsweise Kletterzucchini, Kürbis, Gurke, Tomate und Aubergine kannst Du auf kleinem Raum viel Ertrag schaffen, da die Pflanzen sich in die Höhe rankeln.
Hochbeete: Mit Hilfe von Hochbeeten, kannst Du den Pflanzen mehr Platz schaffen und tut sogar Deinem Rücken gut. In Hochbeete kannst Du alle möglichen Sorten Gemüse und Kräuter pflanzen und dich an ihrem Ertrag erfreuen.
Die Gärten von Ludwig XIV.
Ludwig der XIV. wollte immer die schönsten und pompösesten Gärten besitzen und mit ihnen Macht und Reichtum präsentieren. Die Gärten von Versaille wurde von dem Gärtner André Le Nôtre angelegt um Auge und Geist zu erfreuen. Er schaffte eine zentralen Sichtachse, so konnte man vom Schloss aus die Größe der Gärten erfassen. Der Zentrale Weg wirkt, als würden sich die Gärten ins unendliche verlieren. Jede Allee der Gärten ist teil eines Pfads, der Schritt für Schritt zu einer Offenbahrung führt. Die Gärten umfassen eine Orangerie, viele Brunnen, Labyrinthe und einen Gemüsegarten.
Wie können Sensoren beim Gärtnern helfen?
Die Technik schreitet immer weiter voran um uns viel Zeit und Arbeit zu ersparen. Ob nun Rasenroboter, die von allein den Rasen mähen oder Rasensprenger die selbstständig angehen, wenn der Boden zu trocken ist. Wir stellen Dir hier mal einige spektakuläre Verfahren der Pflanzensensorik vor die Dir das Gärtnern leichter machen sollen.
Verschiedene Sensoren und ihre Funktionen
Stresssensoren: Eine Infrarotkamera erfasst die abgegebene thermische Strahlung und eine Hyperspektralkamera zeichnet Wellenlängen auf, die vom menschlichen Auge nicht gesehen und unterschieden werden können. Kranke oder durch Wasser- und Nährstoffmangel gestresste Pflanzen unterscheiden sich von gesunden Pflanzen.
Feuchtigkeitssensoren: Dieser Pflanzensensorik funktioniert wie ein Thermometer, er misst nur nicht die Temperatur, sondern die Feuchtigkeit im Boden. Dieser Sensor kann helfen über den optimalen Bewässerungszeitpunkt zu bestimmen.
Lichtsensoren: Der Lichtsensor erfasst den Anteil der natürlichen und künstlichen Lichtstrahlen, welcher für das Wachstums der Pflanze wichtig ist. Für die Photosynthese ist nämlich nur der Bereich von ca. 400-700 Nanometern Wellenlänge von Bedeutung.
Was ist Smart-Home?
Smart Home ist ein Oberbegriff für intelligente technische Verfahren und Anwendungen in Deinem Zuhause, die Dir das Leben einfacher machen sollen. Dabei können verschiedene Geräte miteinander interagieren und zentral Ferngesteuert werden.
Verbindung Pflanzensensorik und Vernetzung
Mittels WLAN und Bluetooth können die Geräte mit uns und untereinander interagieren. Einige Geräte nutzen sogar Apps, welche eine leichtere Handhabung garantieren.
Welche Anwendungen gibt es bereits?
Smart Grow von Bosch: Auf der IFA Berlin 2018 gab es so einige Innovationen im Bereich Pflanzensensorik. Bosch hat eine Neuheit vorgestellt, die es in sich hat. Genau das richtige Lichtspektrum, die optimalen Nährstoffe und vollautomatische Bewässerung führen bei dem „Smart Grow“ zu idealen Wachstumsbedingungen. Du musst Dich bei diesem Gerät um nichts kümmern. Ab der Aussaat macht dieses fantastische Gerät alles von allein. Leider gibt es ihn noch nicht zu kaufen, der Vorverkauf beginnt jedoch schon bald.
Foto: © Robert Bosch Hausgeräte GmbH
MicroGarden: Eine etwas größere innovative Idee auf der IFA Berlin war der Micro Garden. In einem Kühlschrank ähnlichen Gewächshaus säest Du Deine Kräuter und Salate. In einem geschlossenen System werden deinen Pflanzen bewässert, sie sind optimalen Temperaturen ausgesetzt und wachsen mit perfekten Lichtverhältnissen. Du kannst dann ganz einfach deine Kräuter die Du zum Kochen benötigst ernten. In dem MicroGarden kannst Du u.a. Petersilie, Radieschen und rote Beete aussäen. Alles weitere über den Garten in Deiner Küche findest Du hier.
Wie kann man klein anfangen?
Bevor Du Dir die High-Tech Version holst, welche natürlich auch extrem preisintensiv ist, kannst Du erstmal mit kleineren Varianten anfangen. Zum Beispiel mit einem Sensor den Du in den Pflanztopf steckst. Dieser ermittelt Daten und sendet sie Dir direkt ans Handy.
Xiaomi Flower Care Smart Sensor: Mit dem Xiaomi Pflanzenmonitor kannst Du Deine Pflanzen direkt vom Mobiltelefon aus überwachen. Mit der Flowers Care App bekommst Du Echzeit-Informationen über die Bedürfnisse der Pflanzen. Die App verfügt über eine Datenbank mit 900 Pflanzenpflegemethoden und kann 3000 Pflanzenarten identifizieren. Der Sensor überwacht und analysiert die Bodenfeuchtigkeit, Düngerbedarf, Temperatur und Lichtintensität. Er ist Wasserdicht und hat eine Batterielaufzeit von bis zu 365 Tage. Er ist sowohl für drinnen als auch für draußen geeignet.
Växt: Växt ist ein Gieß-Alarmsystem, dass aus beliebig vielen Teilen für die Pflanzensensorik besteht. Das Hauptgerät stellst Du an einen gut sichtbaren Platz und es kommuniziert mit den Sensoren, die Du in die Blumenerde einer Pflanze steckst. Ist eine Pflanze durstig, beginnt das Batterie-betriebene Gadget, leicht zu blinken. Nun nimmst Du das Hauptgeräte und hälst es an die einzelnen Pflanzensensoren in den Blumentöpfen.
Växt zeigt symbolisch, wieviel Wasser die Pflanze benötigt oder ob sie zu nass ist. Das System lernt Deine Pflanzen kennen und gewöhnt sich immer mehr an ihre Bedürfnisse. Für dieses Gadget brauchst Du nicht einmal eine App, so kannst Du Deine Pflanzen vor dem sicheren Tod bewahren. Dieses Gadget ist noch im Aufbau und wird mit Sicherheit bald verfügbar sein.
Wie sieht der Garten der Zukunft aus?
Der Garten der Zukunft ist gar nicht mal mehr so ein Mysterium. Forscher experimentieren an High-Tech Ausstattungen und Pflanzensensorik um es dem Menschen einfacher zu machen. Es wird jedoch nicht nur an der Technik geforscht. Ob schnelleres Wachstum, schönere und größere Blüten, mehr Ertrag oder intensiverer Geschmack.
Die Forschung an den Pflanzen ist genauso wichtig für uns wie die Forschung an Pflanzensensorik. So könnten die Pflanzen der Zukunft mit weniger Wasser, weniger Licht und weniger Nährstoffen auskommen. Oder etwa jede Pflanze direkt an ihrem Standort in der Wohnung angepasst sein ohne dass wir darauf achten müssen ob es zu wenig oder zu viel Licht ist. Was auch immer die Zukunft für uns bereit hält, wir hoffen dass sie grüner ist als jemals zuvor und der Bereich der Pflanzensensorik weiter ausgebaut wird.
Interessiert Dich das Thema Pflanzensensorik und Du willst jetzt schon etwas für eine grünere Zukunft tun? Dann schau doch mal in unserem Shop vorbei.
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