Bonsai – die eindrucksvolle Gartenkunstform wurde schon im alten China praktiziert und entwickelte sich in der japanischen Tradition weiter. Die Pflanzen zeichnen sich durch Eleganz, Schlichtheit aber auch Individualität aus. So hat jede Bonsaiart ihre eigene Form und Gestalt. Wie Du zu einer richtigen Bonsai Pflege kommst zeigen wir Dir in dem folgenden Artikel. Es geht doch nichts über die Schnittkunst der Bonsai-Tradition! Eine kleine Geschichte des Bonsais Wie vielleicht anzunehmen beschreibt das japanische Wort Bonsai (Bon-Sai =Baum in der Schale) keine eigenständige Pflanzengattung oder -art, sondern eine Kunstform, die Bäume in Miniaturform darstellt. Ursprünglich kam die Praktik aus China und wurde im japanischen Zen-Buddhismus weiterentwickelt. Im Grunde kann jede Pflanzenart mit verholztem Stängel/Stamm, Ästen und verkleinerbaren Blättern für die Bonsai-Kunstform verwendet werde, da die Bäume durch Pinzieren und Schneiden meist unter einem Meter Höhe gehalten werden. Jedoch eignen sich Pflanzen mit kleineren Blättern besser für eine Bonsai Pflege, da es hier einfacher ist ein eindrucksvolles Gesamtbild zu schaffen. Individualität: Bonsai-Arten Wie wir bereits erwähnt haben sind Bonsai Bäume keine genetisch zwergwüchsigen Pflanzen. Dir allein ist offen gelassen, welche Baumart Du verwenden möchtest. Deshalb haben wir für Dich fünf Arten zusammengestellt, die oft für die Bonsai Pflege in Betracht kommen. Chinafeige (Ficus retusa) Jadebaum (Portulacaria afra) Chinesischer Wacholder (Juniperus chinensis) Chinesischer Pfefferbaum (Xanthoxylum piperitum) Olive Bonsai (Olea europaea) Die richtige Bonsai Pflege: Standort, richtige Erde, Gießen etc. Da es nicht die eine Bonsaiart gibt, können wir Dir auch keine allgemein gültige Bonsai Pflege an die Hand geben. Je nachdem welche Baumart Du Dir aussuchst, hat diese ihre eigenen Ansprüche was die Pflege betrifft. Deshalb ist die Identifizierung des Baumes sehr wichtig, denn nur so kannst Du Deine Pflanze richtig pflegen. Bonsai Standort: Die Pflanzenart gibt den Ort vor Wenn Du eine heimische Baumart für die Bonsai Kunstform verwendest, dann kann diese in der Regel auch draußen im Freien stehen, was den natürlichen Gegebenheiten entspricht. Bei tropischen Pflanzen solltest Du aufpassen, da diese nicht an unser Klima angepasst sind und deshalb einen Schutz vor Kälte und Witterung benötigen. So kann es durchaus schwierig für Dich sein, den richtigen Bonsai Standort zu finden, da viele Faktoren zusammen kommen: das lokale Klima, Jahreszeiten und zum Beispiel die Baumart sind ausschlaggebend für die Standortwahl. Trotz dieser kleinen Schwierigkeit solltest Du vor der Bonsai Pflege nicht zurückschrecken, denn wenn Du die Baumart einmal weißt, fallen Dir in der Pflege viele Sachen einfacher. Tipp: Outdoor-Bonsaiarten (z.B. Wacholder, Kiefer und Fächerahorn) mögen es gerne den halben Tag hell, aber windgeschützt. Indoor-Bonsaiarten (z.B. Ficus, Carmona und Chinesische Ulme) lieben auch die direkte Sonneneinstrahlung. Trotzdem gibt es auch einige Pflanzen, die den Halbschatten bevorzugen. Hier ist es wichtig, dass Deine Pflänzchen immer eine konstante Umgebungstemperatur haben. Bonsai Erde: Mische Dein eigenes Substrat Neben dem Standort ist natürlich auch das Substrat ausschlaggebend für eine gute Bonsai Pflege, da es die kleinen Bäume mit Nährstoffen versorgt. Achte darauf, dass die Erde das Wasser gut aufnehmen und speichern kann. Denn nur so ist die Bonsaiart, die Du bei Dir Zuhause hast, immer ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt. Wenn überschüssiges Wasser vorhanden ist, sollte dieses immer gut ablaufen können, um die Pflanze vor Wurzelfäule zu bewahren. Außerdem sollte die Körnung des Substrates etwas gröber sein, um für eine gute Durchlüftung und Sauerstoffzufuhr im Boden zu sorgen. Um Dir die Bonsai Pflege zu vereinfachen, haben wir Dir hier die wichtigsten Komponenten der Substratmischung zusammengestellt. Akadama (hart getrocknetes Lehmgranulat speziell für die Bonsai Pflege): sorgt für eine gute Durchlüftung Bimskies (weiches vulkanisches Produkt): dient zur Wasserspeicherung und Nährstoffaufnahme Lavagranulat (Granulat): dient auch der Wasserspeicherung und sorgt für eine gute Substratstruktur organische Humuserde: enthält Torf, was sich in der Mischung sehr gut eignet feiner Kies (Split): gut für die Belüftung Tipp: Für Laub-Bonsaiarten solltest Du 50% Akadama, 25% Bimskies und 25% Lavagranulat verwenden. Für Nadel-Bonsaiarten eignet sich hingegen ein anderes Mischverhältnis: 33% Akadama, 33% Bimskies und 33% Lavagranulat. Bonsai gießen: Äußere und innere Faktoren spielen eine Rolle Die richtige Bewässerung gehört natürlich auch zur Bonsai Pflege dazu. Auch hier ist die Baumart, die Jahreszeit, der Standort etc. wieder ausschlaggebend dafür, wie oft Du bewässern musst. Das Wichtigste beim Gießen ist die Beobachtung Deiner Bonsaiart (wie sie sich an ihrem Standort verhält), denn nur so kannst Du heraus finden, wann Du sie das nächste Mal mit Wasser versorgen solltest. Nichtsdestotrotz kannst Du die folgenden Tipps als Leitfaden verwenden: Tipp 1: Warte lieber, bis die Erde angetrocknet ist. Feuchte Erde solltest Du besser nicht gießen. Tipp 2: Achte immer auf das richtige Mischverhältnis des Substrates. Denn die richtige Erdmischung sorgt für eine optimale Wasseraufnahme und -speicherung. Tipp 3: Immer morgens oder abends die Pflanze mit Wasser (am besten Regenwasser) versorgen und direkt auf die Erde gießen. Warte bis das Wasser aus der Schale wieder heraus fließt. So kannst Du sicher sein, dass Deine Bonsaiart ausreichend Wasser bekommen hat. Bonsai düngen: Zusätzliche Nährstoffe sind besonders wichtig Die regelmäßige Düngung sorgt auch bei den unterschiedlichen Bonsaiarten für ein gesundes Wachstum. Da die Baumart in der Bonsai-Schale nur begrenzt Platz für ihre Wurzeln hat, ist es besonders wichtig zusätzliche Nährstoffe zur Verfügung zu stellen. Die wichtigsten Bestandteile des von Dir verwendeten Düngers sollten Stickstoff, Phosphat und Kalium sein. Das Verhältnis ist von Baum zu Baum unterschiedlich, das solltest Du auf jeden Fall beachten und Dich vor dem Kauf darüber informieren oder beraten lassen. Indoor-Bonsaiarten können das ganze Jahr über gedüngt werden, während Outdoor-Bonsaiarten nur während der Wachstumsphase (Frühling bis Herbst) gedüngt werden müssen. Tipp: Wenn Du möchtest, dass Dein Bäumchen anfängt zu blühen, solltest Du einen Dünger mit möglichst hohem Kaliumgehalt verwenden. Bonsai schneiden: Das A und O der Bonsai Pflege Da Bonsai eine Kunstform beschreibt, ist das Schneiden hier natürlich sehr wichtig. Denn bei der Gestaltung hilft nur der regelmäßige Schnitt, um eine eindrucksvolle und individuelle Wuchsform zu erzielen. Im Grunde gibt es zwei unterschiedliche Schnittmethoden: 1. der Pflegeschnitt (Erhaltung der Bonsai-Form) und 2. der Gestaltungsschnitt (hier wird die individuelle Form des Bonsais festgelegt). Bei dem Bonsai-Schnitt gilt der Grundsatz, dass Du den Baum daran hinderst nach oben zu wachsen, indem Du die oberen Äste abschneidest. So verlagert sich die Energie des Wachstums auf die inneren und unteren Äste bzw. Zweige. Bonsai umtopfen: Auch die Bonsaischale sollte gut gewählt sein Bei der Bonsai Pflege hängt nicht nur das Gießen und das Düngen von der Baumart ob, sondern auch das Umtopfen. Wenn Dein Bäumchen sehr schnell wächst, dann sollte es ca. alle zwei Jahre umgetopft werden. Bei älteren Exemplaren reicht es, wenn Du sie alle drei bis fünf Jahre in eine neue Schale pflanzt. Der beste Zeitpunkt für das Umtopfen des Bonsai ist der Frühling, kurz bevor die Pflanze wieder in ihre Wachstumsphase kommt. Auch die Wahl einer Bonsaischale gehört zur Kunstform dazu und sollte gut gewählt sein, um die natürliche Ästhetik des Baumes zu unterstützen. Tipp: Deine Bonsaiart muss umgetopft werden, wenn die Wurzeln im Kreis um den Ballen wachsen. Um das zu Überprüfen kannst Du die Pflanze vorsichtig aus ihrer Schale heben. Bonsai vermehren: So einfach geht’s Das Vermehren von Bonsaiarten, auf Japanisch „Sashiki“ genannt, ist bei Bonsailiebhabern sehr populär und eine günstige Methode um seine Wohnung mit neuen Pflänzchen zu schmücken. Stecklinge eignen sich besonders gut dafür. Sammle einfach einige Zweige des Baumes, den Du für die Bonsai Kunstform verwenden möchtest. Wenn sie zwischen fünf und zehn Zentimeter lang und zwischen zwei und fünf Millimeter dick sind, eignen sie sich optimal für die Vermehrung, da sie mit dieser Größe ideal anwurzeln können. Einfach die schräg abgeschnittenen Stecklinge in das gleiche Substrat wie das der Mutterpflanze einpflanzen. Danach ausreichend bewässern und mit der richtigen Bonsai Pflege siehst Du, wie sie nach ein paar Wochen anfangen zu wachsen. Ist der Bonsai giftig? Ob Deine Bonsaiart giftig für Tiere oder Menschen ist, hängt ganz von der Art ab. Ficus Arten zum Beispiel sind giftig für Katzen und Hunde und sollten deshalb bei Dir Zuhause außer Reichweite Deiner Lieblinge stehen. Informiere Dich beim Kauf, ob Deine Pflanze giftig ist oder nicht. Tipps bei Problemen mit dem Bonsai Leider sind die verschiedenen Bonsaiarten auch nicht von Pflanzenschädlingen und Krankheiten befreit. Wenn Dein Bäumchen innerhalb kürzester Zeit immer mehr Blätter verliert, ist das oft ein Zeichen von Wassermangel. Gelbe Blätter sind hingegen ein Hinweis auf Überwässerung oder Überdüngung. Dem kannst Du entgegen wirken, indem Du die richtige Bewässerungsart Deiner Bonsaiart anwendest. Neben Blattverlust oder Verfärbungen können natürlich auch Pflanzenschädlinge Dein Bäumchen befallen. Die häufigsten Schädlinge sind Blattläuse, Spinnmilben, Wolläuse, Dickmaulrüssler, Schildläuse, Raupen und Ameisen. In unseren Artikeln kannst Du Dich darüber informieren wie Du diese vorbeugen und bekämpfen kannst. Finde die passende Pflanze für Deinen Bonsai Hurra, Du hast bis zum Ende durchgehalten und bist nun eine Person vom Fach was die Bonsai Pflege betrifft. Mit Sicherheit wird Deine Pflanze ein wohliges Zuhause bei Dir finden und steinalt werden. Möchtest Du die passenden (Zimmer-)Pflanzen für Deine Bonsaiart finden, dann stöbere doch durch unsere ausgewählten Bonsais oder unser gesamtes Sortiment. Hier ist bestimmt etwas für Dich dabei. Viel Spaß!
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