Haben Pflanzen Gefühle?-Botanicly

Haben Pflanzen Gefühle?

Hast Du dich schon immer gefragt, ob Pflanzen es merken, wenn Du sie berührst. Ob sie Schmerz empfinden, wenn Du sie zurückschneidest. Sind Pflanzen vielleicht auch in der Lage Liebe zu empfinden, also haben Pflanzen Gefühle? Und was sind eigentlich Pilze, eher Tiere oder Pflanzen? Es schwirren eine Menge Fragen bei Dir im Kopf herum, aber keine Sorge. Wir haben zu all Deinen Fragen die passenden Antworten.

Können Pflanzen Glück fühlen?

Das weiß noch niemand so genau, es kommt natürlich auch immer darauf an was jedermann als Glück bezeichnet. Eins wissen wir defintiv, Pflanzen reagieren auf gewisse Reize. Sie können negativ als auch positiv darauf reagieren.

Mögen Pflanzen Musik?

Die Wissenschaftlerin Monica Gagliano fand heraus, dass Pflanzen tatsächlich „hören“ können. In einem Experiment stellte sie Erbsenpflanzen vor die Wahl in Richtung des fließenden Wasser zu wachsen oder Richtung trockene Erde. Die Pflanze entschied sich für das Geräusch des Wassers.

Ein weiterer Beweis, dass Pflanzen auf Töne reagieren ist die Acker-Schmalwand Pflanze. Sie kann zwischen dem Geräusch einer fressenden Raupe und der Vibration des Windes unterscheiden.

Doch das interessanteste für dich: Ja, Pflanzen reagieren auf Musik und man kann annehmen, dass sie Klassische Musik bevorzugen. In einem Versuch wurden Weinreben 10 Jahre lang, 24 Stunden mit Mozart und co. beschallt.

Das Ergebnis: Die Weinblätter wurde größer und die Trauben aromatischer. Bestimmte Schallwellen öffnen die Poren der Pflanzen andere kurbeln das Wachstum an, wiederum andere sorgen für ein Absterben. Die Musik von Mozart wird von den Pflanzen am ehesten angenommen.

Mögen es Pflanzen berührt zu werden?

Ob Pflanzen Gefühle haben, könnte man daran erkennen, ob sie es mögen berührt zu werden. Vor etwa 10 Jahren entdeckten amerikanische Forscher, die Berührungsgene an Pflanzen. Diese Berührungsgene bewirken, dass die Pflanze ihre Wachstumsrichtung ändert. Ein Experiment zeigte, dass Pflanzen die mindestens 4x tägl. berührt wurden mehr in die Breite wuchsen als die Pflanze die nicht berührt wurde. Ob Pflanze es mögen wenn man sie berührt ist fraglich.

Einige Wissenschaftler fanden heraus, dass die Pflanzen eher versuchen auszuweichen. Keine von den Pflanzen will im Schatten der anderen stehen, daher versucht die Pflanze den anderen aus dem Weg zu gehen und die optimalen Lichtverhältnisse zu bekommen. Die Pflanze denkt also, die Berührung von uns sind Pflanzen oder Gegenstände die beim Wachsen umgangen werden müssen. Berührst du sie also immer an den oberen Blättern, versucht sie das zu umgehen und wächst lieber in die Breite.

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Fühlen Pflanzen Schmerz?

Pflanzen können verschiedene Umwelteinflüsse, wie beispielsweise Licht, Wind, Temperatur, Feuchtigkeit oder Bodenstruktur wahrnehmen. Sie reagieren auch auch auf Veränderungen in der Umgebung, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass Pflanzen Gefühle haben?

Pflanzen besitzen kein Nervensystem, aber dafür eine Nervenleitung. Diese Nervenleitung ist ist jedoch sehr unterentwickelt. Die Signalübertragung findet daher sehr langsam statt. Mit Nervenleitungen allein kann man jedoch keinen Schmerz spüren, wichtig wären also Schmerzrezeptoren. Diese würden die Signale an das Gehirn leiten und die Pflanze könnte Schmerzen empfinden. Die Pflanze besitzt jedoch auch kein Gehirn, dass die Schmerzimpulse umwandeln kann. Somit kann diese Art von Gefühlen bei Pflanzen nicht nachgewiesen werden.

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Das Liebesleben der Pflanzen

Ob man die Kommunikation der Pflanzen untereinander oder der Pflanze und ihre Bestäuber als Liebe bezeichnen kann ist jedem selbst überlassen. Die Pflanze ist zumindest in der Lage sich bestens zu präsentieren, ob es nun ein bestimmter Duft ist oder eine wunderschöne Blüte.

Blütenpflanzen wurden im Laufe der Evolution zu unschlagbaren Blickfängen für Insekten. Sie setzen nicht nur spezielle Organe ein, um Bestäuber anzulocken, sondern verwenden auch den Nektar, um Insekten und Vögel zu steuern. Bei der wilden Tabakpflanze ist der Nektar so raffiniert zusammen gemixt, dass erwünschte Bestäuber angelockt, Nektarräuber aber vertrieben werden. 35 Aromastoffe sorgen dafür, dass Ameisen und Kolibris von der Blüte fern bleiben.

Ein besonders farbenfrohes Geschehen ist bei der Lantana (Wandelröschen), die in den Wäldern Brasiliens wächst, zu beobachten. Am ersten Tag der Blüte hat sie eine gelbe Färbung, am zweiten eine orange und am dritten Tag eine violette Färbung. Diese Pflanze wird von Schmetterlingen gut besucht.

Die unterschiedliche Färbung ist für Pflanze als auch für Schmetterling von Vorteil. Pflanzen die ihre Farbe ändern können, bieten eine Menge Nektar, wenn sie jung sind. Wird die Blüte älter, ändert sie ihre Farbe in violett. Diese violetten Blüten werden von den Bestäubern gar nicht erst angerührt, so sparen sie sich viel Energie.

Andere interessante Fakten über Pflanzen und die Kommunikation zwischen ihnen und Insekten kannst Du hier nachlesen.

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Haben Pflanzen ein Gedächtnis?

Das kann man wohl so sagen. Forscher fanden heraus, dass Pflanzen eine Möglichkeit entwickelt haben, sich an früheren Stress zu erinnern. Sie erinnern sich beispielsweise an sehr hohe Salzwerte im Boden, wodurch kommende Pflanzengenerationen deutlich widerstandsfähiger werden. Verringert sich der Salzgehalt jedoch wieder, sind Pflanzen in der Lage, es wieder zu „vergessen“.

Manche Pflanzen müssen bekanntlich eine Kälteperiode überstanden haben damit sie im Frühling blühen können. Doch woher wisse sie, dass der Winter vorbei ist? Über den Winter wird ein Gen ausgeschaltet, welches für die Blütenbildung verantwortlich ist. Dieses Gen setzt erst wieder ein, wenn es wieder wärmer wird.

Forscher fanden auch heraus, dass Pflanzenzellen in der Lage sind sich zu erinnern welche Funktion sie vor dem Winter hatten. Sie können sich auch in anderen Zelltypen verwandeln, um die Funktion von anderen zu übernehmen.

Was unterscheidet die Pflanze vom Menschen

Pflanzen haben keine Nerven wie Du, sie haben jedoch vergleichbare Strukturen. Pflanzen benutzen elektrische Signale, diese sind aber viel langsamer als die Nervenbahnen des Menschen. So wandern Pflanzenbotschaften ungefähr 1cm pro Sekunde, im menschlichen Körper geht jedoch alles 1.000x schneller.

Sind Pilze Pflanzen oder Tiere?

Pilze sind weder Pflanze noch Tiere, sie bilden ein eigenes Reich und besiedeln fast alle Lebensräume. Pilze können sich geschlechtlich und ungeschlechtlich durch Poren vermehren. Diese spannenden Lebewesen gewinnen ihre Nahrung aus organischem Material. Tote Lebewesen, abgestorbenes Holz, Laub und Exkremente werden von ihnen zersetzt. Dieses zersetzte organischen Material ist das wichtigste für unsere Pflanzen, nährstoffreicher Boden oder auch Humus genannt.

Es gibt auch eine ganz besondere Verbindung zwischen Pilz und Pflanze, bei der beide profitieren können. Die Pilze heften sich an die Wurzeln der Pflanze und bildet dort ein verzweigtes Netz. Die Pflanze hat somit ein vergrößertes Wurzelsystem und bekommt daher auch mehr Nährstoffe (v.a. Stickstoff) und Wasser. (Hier kannst Du mehr über die Nährstoffversorgung der Pflanzen erfahren)

Die Pilze hingegen bekommen von den Pflanzen Kohlenhydrate in Form von Zucker. Diese außergewöhnliche Verbindung wird auch Mykorrhiza genannt, das bedeutet so viel wie „verpilzte Wurzeln“.

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Pflanzen sind unglaublich faszinierende Organismen. Sie besitzen eine Art Intelligenz, die es nirgendwo sonst gibt. Ob Pflanzen Gefühle haben ist noch unklar. Und wenn, dann nur etwas anders als Du. Sie reagieren positiv oder negativ auf bestimmte Reize und verarbeiten diese. Probier es doch mal selber aus und spiele Deinen Pflanzen Mozart vor.

Suchst Du noch nach der passenden Pflanze für Dein Zimmer dann schau doch mal bei uns vorbei und lass dich inspirieren.


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